Fasten-Zeit

BEDADEVA-Blog von Eva Bernhardt

Die Fastenzeit beginnt im christlichen Kirchenjahr am Aschermittwoch. Ob gläubig oder nicht – was verbirgt sich hier hinter diesen Ritualen und Symbolen und kann es mein Leben sinnvoll bereichern?

Ich persönlich erkenne in der Asche die Vergänglichkeit und Unbeständigkeit – ja – die Bedeutungslosigkeit aller materiellen Körperlichkeit. Die Asche erinnert mich daran, dass wir keine Sicherheit, keinen Frieden in der Welt und all ihren Gütern finden. Gleichgültig, wieviel wir haben und anhäufen oder eben nicht haben – diese Dinge werden uns nicht bringen, wonach wir wirklich streben und suchen – Glückseligkeit.
Die Asche zeigt mir, dass es etwas geben muss, was größer, nährender und glückspendender ist als alle Materie, die so vergänglich ist.

Doch was ist es?

Da es nicht in dieser Welt zu finden ist, ist die Quelle der Glückseligkeit und alles, was ich damit verbinde, auch nicht von dieser Welt.
Wie erreiche ich dann dieses jenseitige Glück, wie erlange ich diese Transzendenz?
Hier kann dann die Zeit des Fastens behilflich sein als Brücke zu diesem himmlischen, göttlichen, extatischen Glücksgefühl.
Ich möchte beim Fasten niemals vom Verzicht oder gar von Opfer sprechen, das ist fernab von dem, was wir Glück oder Göttlich nennen.
Fasten steht für mich für „Sich-frei-Nehmen“, Urlaub machen von irreführender, betäubender Materie dieser Welt, die mich begrenzt, meinen Geist benebelt und lähmt, dass er unfrei ist, sich der Quelle aller Glückseligkeit zu öffnen oder sie anzunehmen.

Aus dieser ganzheitlichen Betrachtung hat daher FASTEN für mich wenig zu tun damit, weniger zu essen, auf Alkohol, Süßes oder Fleisch zu verzichten. FASTEN bedeutet dann für mich, mir die Freiheit zu gönnen von betäubenden „Füllstoffen“ oder Medien oder Menschen, Situationen und Dinge des Außens, die mich ablenken.

FASTEN ist eine Wertschätzung meiner selbst, um mich zu zentrieren und klar zu werden für die Inspiration – das Einfließen von Gedanken und Gefühlen aus der wahren Quelle der Glückseligkeit, die mir und der Welt gut tun und Erneuerung schenken.

Es geht darum, frei zu werden für meine tatsächliche Heimat. Gedanken zu denken, die noch keiner gewagt hat, zu denken. Gefühle der wahren Glückseligkeit zuzulassen und anzunehmen, die sich noch keiner gegönnt hat, zu fühlen. Beim FASTEN geht es für mich um die Freiheit und Offenheit für eine Umkehrung des Denkens, eine Quantenfluktuation im eigenen Sein als auch im Kollektiv. FASTEN kann behilflich sein, eine Bewustseins-Erweiterung herbei zu führen für mich persönlich und das Kollektiv.

Jesus Christus sagte: „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt.“ und „Ich und der Vater sind eins.“

Durch FASTEN nehme ich mir frei von den Dingen dieser Welt für eine Leichtigkeit, die mich in die Stärke meines wahrhaftigen Königreichs wieder nach Hause kommen lässt und mich das Einssein mit der göttlichen Quelle genießen lässt.

Wenn ich mir erlaube, mich in der Quelle der Glückseligkeit zu zentrierien, darin klar zu werden, wird mein Geist inspiriert und erneuert, mein Körper gereinigt und geheilt von Altlasten, meine Ausstrahlung wird kraftvoller und heilvoller und meine Umgebung wird genährt von meiner Präsenz.

Warum ausgerechnet 40 Tage fasten?

Auch das ergibt für mich vollkommen Sinn aus einer ganzheitlichen Betrachtungsweise. Es dauert ungefähr 40 Tage, bis jede Zelle und alle Weichorgane unseres Körpers komplett erneuert sind. Es dauert ungefähr 40 Tage, bis sich ein neues Neuronennetz gemäß einer neuen Idee gebaut hat. Es braucht ungefär 40 Tage, bis sich eine neue Gewohnheit manifestiert hat.

Und wie wir bereits alle wissen, vermehrt sich die Macht eines Prozesses um ein Vielfaches, je mehr Individuen sich einer Bewegung anschließen und darin fokussiert sind. Daher – wie sehr könnten wir uns selbst und unsere Welt bereichern durch ganzheitliches FASTEN?

In diesem Sinne – ich freue mich auf die Fasten-Zeit der 40 Tage – auf ein Fest der wachen Sinne und Erneuerung – auf ein Fest der Inspiration, die eine neue Welt in der Qualität der Glückseligkeit bauen kann.