Immer diese Vorsätze

BEDADEVA-Neujahrs-Blog von Bernhard Künzner

Jeder kennt das: Man nimmt sich so viel vor zu Beginn eines neuen Jahres! Mit Elan geht man an die Sache heran und 2, 3 Tage lang sieht es wirklich gut aus. Doch dann wird man nachlässiger, stellt fest, dass die Zeit im Alltag nicht mehr geworden ist und der Erfolg sich nicht wie erhofft einstellt. Und spätestens am Ende des ersten Monats läuft alles wieder in gewohnten Bahnen. Warum ist das so?

Ich sag es mal etwas drastisch: Man war ja auch im alten Jahr kein Idiot! Als ob man aus Dummheit oder Stumpfheit ein Jahr lang alles unterlassen hätte, was einem gut tut! Man hat halt sein Möglichstes getan und wenn die Ergebnisse nicht in allen Bereichen so glänzend waren, wie man es sich gewünscht hat – nun ja… Wir sind halt auch nur Menschen! Wieso sollte ich plötzlich ein neuer und besserer Mensch sein, nur weil ich einen neuen Kalender an die Wand hänge?

Und trotzdem sind wir in der Lage zu lernen; aus Fehlern, aus Versäumnissen, aus Tiefschlägen, aus Enttäuschungen, aus Krankheiten. Aber tun wir das nicht ständig? Das Besondere am Jahreswechsel ist eigentlich nur, dass wir an diesen 2 Tagen glauben, wir könnten etwas leichter abschließen und neu beginnen. Der Kalender drängt uns das ja quasi auf!
Und darum halten wir tatsächlich inne und denken darüber nach, was wir bereuen und was wir uns eigentlich vom Leben wünschen. Ein paar Stunden, die wir uns schenken, um uns zu besinnen – das ist Silvester. Und selbst diese kurze Zeit machen wir uns damit kaputt, weil wir uns angewohnt haben, das alte Jahr mit einem besonders lauten Getöse zu vertreiben.

Würden wir regelmäßig Rückschau halten – wöchentlich oder besser täglich – und in unser Herz blicken, z.B. während einer Meditation oder einer stillen Kontemplation, dann wüssten wir sehr viel besser, wo unsere Vergebung notwendig ist und was uns tatsächlich glücklich und zufrieden macht.

Ja, das ist auch ein Vorsatz! Aber einer, der uns der Notwendigkeit aller anderen Vorsätze enthebt.