Die Gruselmeldungen, von denen die Medien aus aller Welt berichten, übertreffen sich an Dramatik. Kriege, Terror, Hungersnöte, Epidemien, Naturkatastrophen, Finanzkrisen… es nimmt kein Ende.
Gottseidank sind wir informiert!
Oder – was wäre, wenn wir nicht informiert würden?
Es ist immer dasselbe Spiel. Ich fahre eine oder zwei Wochen in Urlaub, lese keine Zeitungen, sehe nicht fern, gucke nicht ins Internet, und wenn ich dann nach Hause komme, ist nichts geschehen, was ich unbedingt hätte erfahren müssen. Und mir geht es sehr gut dabei.
Wozu führt der Hunger nach Information?
Man beginnt, sich Sorgen zu machen, man glaubt, aktiv werden zu müssen, man nimmt sich vor, bei der nächsten Wahl einen Denkzettel zu verteilen, man ist entsetzt, erschüttert, frustriert, man kann sogar depressiv werden! Tja – wenn man Hunger hat, sollte man sich nicht von den täglichen Schreckensmeldungen ernähren, weil sie krank machen. Sie rücken Dinge in unsere unmittelbare Nähe, die tatsächlich weit weg sind und vermutlich gar nicht der Wahrheit entsprechen.
Wie kommt es, dass ganze Völker sich impfen lassen, weil in den Nachrichten über eine neue Seuche berichtet wurde, über Schweinegrippe, Rinderwahnsinn, Vogelgrippe, Ebola etc., obwohl die wenigsten Bürger überhaupt jemanden kennen, der von dieser Krankheit befallen ist? Diese Seuchenberichte sind maximal ein halbes Jahr im Fokus der Medien und damit im Bewusstsein der Bürger. Dann werden sie von neuen Berichten abgelöst, über die Gefahren genmanipulierter Pflanzen, über eine Ausweitung des Ozonlochs, über einen drohenden Finanzkollaps. Und prompt reagiert der Bürger! Er kauft nur noch Bio-Ware, er beruhigt sein Gewissen und kauft sich einen FCKW-freien Kühlschrank, er legt sein Erspartes im Ausland an oder erwirbt eine Immobilie. Er lässt sich steuern wie eine Marionette. Die Wirtschaft freut sich.
Ein halbes Jahr später geraten neue Ereignisse in den Fokus der Medien, wieder reagiert der Bürger usw. usw.
Hat dieser gut informierte Bürger einer hochentwickelten Demokratie irgendetwas getan, um die Zustände auf dieser Welt zu verbessern?
Mit Sicherheit nicht. Wie könnte man eine Welt verbessern, gegen die man sich glaubt schützen zu müssen?
Die Welt wird erst dann besser, wenn sich niemand mehr von dem anderen fürchtet, wenn man mit dem Nachbarn Frieden schließt, mit dem Arbeitskollegen, mit allen Menschen, mit denen man tatsächlich Kontakt hat. Wie heißt es so schön? Wenn jeder vor der eigenen Haustür kehrt, wird die Straße auch sauber. Wenn wir uns darauf besinnen, selber in die Welt zu lachen und andere damit anzustecken, anstatt als ernsthafter, verantwortungsbewusster Bürger mit besorgter Miene durch die Gegend zu laufen und Schreckensmeldungen aus aller Welt zu verbreiten, dann tun wir mehr für den Frieden in der Welt als jeder noch so gut informierte Bürger.
Das ist jedenfalls meine Überzeugung. Was meint ihr?
Danke Bernhard für Deinen Blog-Beitrag! Das hätte ich dazu noch zu sagen ;-)…
Grundsätzlich bin ich nicht politisch unterwegs – allerdings wie würde ein Leben aus ganzheitlich gesunder Sicht aussehen?
Die Regierung und das politische System spiegelt immer nur die Reife und das kollektive Bewusstsein eines Volkes.
Wie oft hör ich dieses unüberdachte Lob an unseren Rechtsstaat oder an die Demokratie, von der wir annehmen, sie entspräche unserer derzeitigen Staatsform.
Tatsächlich ist es so, dass es keine Staatsform gibt, die uns Freiraum, Gerechtigkeit oder Sicherheit schenken könnte – alleine diese Idee ist grundsätzlich verkehrt. Die Idee einer Demokratie stellt sich automatisch ein, wenn das Volk vom kollektiven Bewusstsein reif dafür ist – das heißt, wenn wir verstehen, dass Glück, Freiheit, Gerechtigkeit nur dann existieren können, wenn jeder selbstverantwortlich sein Leben zu seinem und zum höchsten Wohle aller Lebensformen SCHENKT. Und das verlangt Mut, Wachheit, Hingabe, Offenheit!
Der Rechtsstaat steht meines Erachtens sowieso ein Widerspruch zur Demokratie und ist ein absoluter Witz – wenn es einen Rechtsstaat braucht, dann ist das ein Armutszeugnis dafür, dass wir nicht gewillt sind oder fähig sind, ehrlich, aufrichtig und glücklich zu leben und dafür alberne Rechte bemühen müssen, die aber von Juristen so verdreht werden können, dass man sein kurzsichtiges, geheimes, unverantwortliches, schadhaftes Leben nicht überdenken muss.
Ziviler Ungehorsam ist ganz putzig, was wir aber eigentlich brauchen ist die Rückkehr zu dem, weshalb wir eigentlich geboren wurden – unser Leben zu schenken – offenherzig, ehrlich, achtsam und aufrichtig, Klarheit in Mitgefühl und Hingabe, die Freude an Vergebung und friedvoller Ordnung als höchstes Prinzip.
Und erzählt mir jetzt ja nicht, dass das nicht möglich wäre – hört einfach Euren eigenen Worten und Gedanken dabei zu, die jetzt bei dem, was ihr hier gelesen habt aufsteigen und erkennt, wie sie das rechtfertigen und spiegeln, was in der Politik in Deutschland und weltweit abläuft – erst dann können wir weiterreden „wink“-Emoticon.